Das Darstellen von Produkten in einem selbstgestalteten Szenario, das ins „rechte Licht rücken“ von Objekten, hat mich im letzten Jahr besonders fasziniert. Das Entwerfen eines zum Produkt passenden Konzepts, das Gestalten und Umsetzen in einer Szene, das Fokussieren auf ein Objekt, Licht setzen, mit Effekten experimentieren, nahe am Sachlichen und Realen. Aber, auch darüber hinaus, durch die exzessive, alle Möglichkeiten ausschöpfende Postproduktion am Computer, das sind die Aspekte, die mir Spaß machen: Experimentieren, Weiterentwickeln und vielleicht ein Staunen in die Gesichter der Betrachter zaubern ist für mich die Magie der Fotografie.
In meiner Arbeit „ Berlin hochprozentig“ setze ich einen Fokus auf stilisierte Produktfotografie. In fast schon erhabenen Stillleben experimentiere ich mit Flüssigkeiten in unterschiedlichen Aggregatzuständen. Ich setzte in Berlin produzierte Spirituosen in Szene mit bewegtem, gefrorenem und kondensiertem Wasser. Jedes Bild ist in einem komplexen Prozess entstanden und zum Teil aus vielen Einzelbildern komponiert. Jedes Bild steht für sich, ist aber auch so angelegt, dass die Gruppe der fünf Bildern nicht nur inhaltlich, sondern auch formal stimmig ist.
In meiner Fotografie geht es nicht um Zufälle, auch nicht darum, am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein. Es geht vielmehr um bewusste Setzung, um Bestimmtheit. Es geht aber auch, wie eigentlich immer in der Fotografie, um das Erzählen von Geschichten – Geschichten von Schönheit, Anmut und Ausdruck.
Die inszenierten Spirituosen kommen aus Berlin. Sie werden hier produziert und vertrieben. Dies ist für mich ein wichtiges Kriterium, da ich mich in meiner Arbeit als Fotograf mit meinem Umfeld auseinandersetze und als Berliner auch immer wieder gerne Produkte „meiner“ Stadt in meine Projekte mit einfließen lasse.